Geschichte
Geschichte
Die Erlanger Universitätsmusik ging aus dem Institut für Kirchenmusik an der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen hervor. Dieses wurde 1854 im Kontext der bayerischen Agenden- und Gesangbuchreform gegründet mit der Zielsetzung, den Theologiestudierenden die wieder alt-lutherisch geprägte Liturgie, die alten Choräle in ihrer Originalgestalt und überhaupt kirchenmusikalische Kenntnisse zu vermitteln. Daher ist die Erlanger Universitätsmusik als Nachfolgeeinrichtung formal dem Fachbereich Theologie zugeordnet (Institut für Praktische Theologie). Erster Leiter des Instituts war Johann Georg Herzog (1822-1909).
Die seit einigen Jahrzehnten mit einem Professor und zwei hauptamtlichen Musiklehrern ausgestattete Einrichtung fungiert inzwischen als Musikinstitut für die gesamte Universität unter dem Namen „Erlanger Universitätsmusik“. Die hauptamtlichen Lehrkräfte verantworten die Arbeit mit den Musik-Ensembles der Universität, der Leiter ist (seit 1888) zugleich Universitätsmusikdirektor. Studierende aller Fachrichtungen können Einzelunterricht erhalten in Klavier, Orgel, Gesang und einzelnen Orchesterinstrumenten. Den kirchenmusikalischen Akzent repräsentiert die C-Ausbildung für den nebenamtlichen Dienst und die Verbindung mit der Neustädter (Universitäts-)Kirche, wo die Universitätsgottesdienste (14-tägig im Semester) stattfinden, welche unter der Gesamtverantwortung des Universitätsmusikdirektors von den Ensembles musikalisch ausgestaltet werden. Die Neustädter (Universitäts-)Kirche mit ihrer großen Orgelanlage (Goll 2005 und Steinmeyer 1919/36) bietet Raum für Orgelkonzerte, aber auch für die Konzerte der Chöre und Instrumentalensembles der Erlanger Universitätsmusik.
Die Erlanger Universität bietet hier eine künstlerische Institution, die allen Studierenden offen steht, ohne dass damit die Anforderungen und Verpflichtungen für eine professionelle künstlerische Ausbildung verbunden sind. Die Teilnahme an den Musikensembles und am Unterricht kann für Bachelor-Studierende im Bereich „Schlüsselqualifikationen“ mit ECTS-Punkten honoriert und so studienrelevant genutzt werden.
So bietet diese Einrichtung nicht nur Freiraum für künstlerische Betätigung, sondern auch Anregungen zur wissenschaftlichen und liturgiepraktischen Arbeit im Grenzbereich von Theologie, Liturgik und Kirchenmusik.