Adolph von Henselt – ein Klavierheros aus Franken und seine Zeit

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Quelle: Wikipedia

Adolph von Henselt – ein Klavierheros aus Franken und seine Zeit

Samstag, 1. November 2025, 17.00 Uhr

Orangerie (Wassersaal), Schlossgarten 1, 91054 Erlangen

Gesprächskonzerte des fränkischen Pianisten Paul Sturm haben eine lange Tradition im Erlanger Wassersaal. Dieses Jahr widmet er sich dem am 9. Mai 1814 in Schwabach geborenen Klaviervirtuosen und Komponisten Adolph von Henselt. Der im heutigen Musikleben zu Unrecht vernachlässigte Pianist startete nach Studienjahren in München, Weimar und Wien ab 1836 eine kometengleiche Virtuosenkarriere, die ihn in alle Zentren des europäischen Musiklebens seiner Zeit führte und ihm den Ruf als „gewaltigster Klavierspieler unserer Zeit“ einbrachte. Seine Zeitgenossen schreiben, er habe „sich im Technischen zu schwindelhafter Höhe emporgeschwungen“ und er wurde in einem Atemzug mit Chopin und Liszt genannt. Robert Schumann tituliert ihn als „Klavierheros“, er sei „wie ein Gott am Clavier“. Überhaupt verband Henselt eine enge Freundschaft mit Clara und Robert Schumann. So widmete Robert seine „Novelletten“ op. 21 Henselt, der wiederum sein unglaublich anspruchsvolles Klavierkonzert op. 16 durch Clara im Leipziger Gewandhaus uraufführen ließ (unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy).

In nur zwei Konzertreisen-Jahren zu überwältigendem Weltruhm gelangt, beendete Henselt bereits 1838 seine Tätigkeit als Virtuose. Der Grund war zunehmendes, nicht zu beherrschendes Lampenfieber. So schreibt er selbst: „Die Sonne meines Ruhms stieg sehr hoch, aber allmählich sank sie herab. Ich wurde von Konzert zu Konzert immer ängstlicher … ich, der ich der Mann des Tages und der Liebling des Publikums gewesen war.“ Auf Wunsch der Zarin ließ er sich in St. Petersburg nieder, wo er bis zum Ende seines Lebens in gut dotierter Stellung als Klavierpädagoge wirkte. In St. Petersburg begegnete er 1842 dem drei Jahre älteren Franz Liszt. Es kam zu einer Freundschaft, die bis zum Tode des älteren fortbestand.

Programm

  • Adolph von Henselt: 2 Etüden Eroica und Wenn ich ein Vöglein wär, Pensée fugitive op.8, Romance op.10, Impromptu Nr. 1 c-Moll und Scherzo h-Moll
  • Robert Schumann: Papillons op.2
  • Franz Liszt: Liebestraum Nr. 3 und Legende Nr. 1 Die Vogelpredigt des Hl. Franz von Assisi

Ausführender

Paul Sturm, Moderation und Klavier (Hammerflügel Conrad Graf, Wien, 1839)

Eintritt

  • EUR 20,-
  • EUR 10,- (ermäßigt für Schüler/Studierende und Schwerbehinderte)

Kartenreservierung möglich durch Email an: unimusik@fau.de.